E10 Abzocke
Lieber Leserinnen und Leser.
Das Thema um den Bio-Sprit E10 will kein Ende nehmen. Ich hatte ja über das Thema schon am 21. April 2011 (Betrug am Autofahrer: Der neue Bio-Kraftstoff E10) berichtet. Vielleicht haben Sie es ja schon gehört? Unsere Regierung zeigt wieder mal ihr wahres Gesicht. Oder nennt man das, dass Zweite, dafür wirklich wahre Gesicht?
Die offizielle Erpressung unserer Regierung.
Bekommen Sie nicht auch eine Wut, falls Sie - liebe Autofahrerinnen und Autofahrer - die noch nicht so ganz alte Meldung (RTL berichtete in der Kalenderwoche 34 - 2011) schon vernommen haben?
Hier wurde berichtet, dass unsere Regierung jetzt den Ölkonzernen mit massiven Geldstrafen in 3-stelliger Millionenhöhe droht, wenn nicht mehr E10 verkauft wird. Gut, so deutlich wurde es von RTL nicht erwähnt, aber ich sage deutlich, dass dies eine glatte, öffentliche Erpressung ist.
Natürlich lassen sich die Ölkonzerne dies nicht gefallen und drohen nun damit, die Millionenstrafe auf die Spritpreise umzulegen. Da kommt doch mal wieder "wahre Freude" auf.
Es kann doch einerseits nicht angehen, dass kein Autofahrer weder von der Tankstelle, geschweige denn von Autoherstellern selbst eine schriftliche Garantie erhält, dass der Motor seines Autos E10 tauglich ist. Andererseits fordert die Regierung die Tankstellen auf, mehr E10 zu verkaufen.
Was ist E10 genau?
Das "E" steht für den Alkohol Ethanol, der dem Benzin hinzugefügt wird. Die Zahl 10 sagt aus, dass der Alkoholzusatz bis zu 10 % ausmacht. Beim normalen Benzin, also dem alten Super-Kraftstoff sind das 5 %. Der eigentliche Sinn des Bio-Kraftstoffes besteht darin, dass die Umwelt mehr geschont wird. Dieser Schuss geht aber nach den bisherigen Ergebnissen schwer nach hinten los, weil Autofahrer aus berechtigter Angst, diesen Bio-Sprit nicht kaufen. Zumindest nicht in der von der Regierung erhofften Menge.
Übrigens: Können Sie sich noch daran entsinnen, als im Jahr 2007 die Umweltplakette für Pkws eingeführt wurde? Damals mussten teilweise sogar Nachrüstungen an den Motoren gemacht werden. Und was brachte die Statistik für ein Ergebnis? Kaum vorteilhafte Auswirkungen für die Umwelt. Heute "kräht kein Hahn" mehr nach diesen Plaketten. Noch dazu wurden teilweise von so manchen Firmen bis zu betrügerischen Wucher-Preisen von 40 Euro für diese Plakette verlangt. Der offizielle Preis liegt/lag bei 5 Euro. Das war damals und ist heute noch ein schönes finanzielles Zusatzgeschenk für so manche Städte.
Doch zurück zu E10
Heute (29. August 2011) erhielt ich die Meldung, dass zum Beispiel der Konzern Aral seinen dem Tankstellen-Pächter eine recht üppige Prämie verspricht, der die Spritpreise für den altbewährten Kraftstoff Super/Normalbenzin so lange wie möglich oben hält. Dementsprechend ist zu vermuten, dass die anderen Konzerne auch baldigst mit solch seltsamen Methoden nachziehen werden. Ob diese Gewinn-Masche allerdings erfolgsversprechend ist, bezweifle ich sehr. Ich frage mich allerdings, für wie "blond" die Ölkonzerne, die Autofahrer eigentlich halten? Nur den Preis oben halten, damit E10 getankt wird und somit das Risiko einzugehen, dass der Motor sich bald verabschiedet, das Spiel kann doch normalerweise von den Konzernen gar nicht gewonnen werden? Oder aber die andere Möglichkeit, um der angekündigten Millionenstrafe von unserer Regierung zu entgehen. Beide Möglichkeiten wirken sich zum Nachteil gegenüber dem Autofahrer aus.
Ergo: Der Autofahrer greift trotzdem zum altbewährten Kraftstoff.
Alternativen für Autofahrer
Viele mögen sich das nicht getrauen, aber es ist kein Nachteil. Tanken Sie doch einfach bei den sogenannten Billig- oder auch freien Tankstellen.
Ihrem Motor kann dies nicht schaden, denn auch bei den freien Tankstellen ist die gesetzliche Mindest-Oktanzahl vorgeschrieben. Und der Sprit ist an diesen Tankstellen auch nicht schlechter. Das große, weitverbreitete Gerücht, dass die freien Tankstellen schlechtes Benzin haben ist schlichtweg falsch. Dass die Produkte eine andere Farbe haben, hat absolut nichts zu sagen. Es ist nur ein Farbzusatz, der im Prinzip nichts Wichtiges für den Autofahrer aussagt. Freie Tankstellen haben den Vorteil immer bis durchschnittlich fünf Cent pro Liter günstiger gegenüber den Markentankstellen zu sein. Hier muss auf die Tages- und Nachtzeit geachtet werden. Meist stellen die Markentankstellen ihre Preise in den frühen Morgenstunden um, die freien Tankstellen etwas später. Wenn Sie hier den richtigen Zeitpunkt treffen, gewinnen Sie am meisten.
Vielleicht zum Schluss einen Vergleich. Viele Menschen kaufen ihr Brot nicht immer beim Bäcker ein. Gerne wird das Brot auch mal beim Supermarkt um die Ecke gekauft. Unter anderem auch deshalb, weil es dort günstiger ist.
Liebe Leserinnen und Leser,
bieten Sie unserer Regierung und den Ölkonzernen die Stirn. Zeigen Sie gerne mal, dass nicht jede Autofahrerin bzw. jeder Autofahrer alles mit sich machen lässt. Es geht um Ihr Geld.
Liebe Grüße
Manfred Dietrich