Betrug mit Sondernummern

Veröffentlicht auf von Betrug

 Liebe Leserinnen und Leser
Wieder einmal mehr hat sich bewiesen, dass das Spiel mit den Sonderrufnummern - ich nenne diese Nummern immer Verbrechernummern - nur eine Taktik von vielen Firmen ist, um noch mehr (un)berechtigten Umsatz zu generieren. Eigentlich stellt man als Anrufender die Hoffnung an, wenn Firmen solche Verbrechernummern beanspruchen, dann sollte ja auch ein gewisses Fachwissen zu erwarten sein.

Doch hier ist ein großer Irrtum. Sonderrufnummern - ich sollte mich auch mal serös ausdrücken - erfüllen lediglich den Zweck, den Firmen noch mehr Umsatz zu bescheren. Doch wie schon erwähnt, stellt sich die Frage, ob dieser Zusatz-Umsatz eigentlich wirklich berechtigt ist?
Übrigens: für alle, die ein Mittel gegen solche Sonderrufnummern möchten, hier eine hilfreiche Adresse - http://www.0180.info/ - leider ohne Garantie, denn die betroffenen Firmen lassen sich gerne dazu etwas einfallen, damit auch dieser Weg nichts mehr nützt. Aber es dennoch zu versuchen, kann ja nicht schaden.

Die Firma O
Das die Firma O mit Hauptsitz in Nürnberg unter dem Namen "Telefonica" seit Längerem schon angekündigt hat ihre Sonderrufnummern-Tarife zu ändern ist für viele vermutlich nichts Neues. Der Preis von 14 Cent/Minute wird umgestellt auf pro Gespräch. Doch auch das ist nicht in Ordnung. Schließlich haben doch die meisten Internetnutzer eine Flatrate. Ergo: Trotzdem entstehen vermeidbare Unkosten. Was sich O dabei denkt - nun ja - man muss nicht alles verstehen können.

Firma Tchibo
Auch Tchibo hat sich entschieden, sich an diesem gewinnbringenden Markt der Sonderrufnummern teilzunehmen. Doch nicht nur das. Tchibo hat sich wohl auch schon seit Längerem dazu bereit erklärt, in der Handy-Branche mitzuwirken. Kaffee und Handys - irgendwie passt das nicht zusammen. Aber Hauptsache der Umsatz rollt. Wobei Tchibo eher nach dem Sprichwort handeln sollte - "Schuster, bleib bei deinen Leisten" -, denn von Handys und den dazugehörigen SIM-Karten hat Tchibo absolut keine Ahnung, wie sich am 18. Juli. 2011 bewiesen hatte.

Es war einfach nur skandalös, was ich bei Tchibo erlebt habe
Meine Frau gab mir eine SIM-Karte (Tschibofonieren) von O , damit mein altes Handy (Nokia) wieder seinen Dienst aufnehmen konnte. Egal was ich angestellt und versucht habe. Es klappte einfach nicht. Ich bekam mein Handy nicht dazu seinen Dienst wieder aufzunehmen. Jedes Mal, wenn ich nach der PUK-Eingabe, dann die PIN eingab, dann die PIN bestätigte, kam "falsche Eingabe" und es ging zurück zu erneuten PUK Eingabe. Ich habe vieles versucht, sogar eine selbst erdachte PIN. Eine Bekannte von mir gab mir dann abends zwei Internet-Adressen. Einmal als Formular zum Ausfüllen für das Problem und eine Adresse um die SIM-Karte freizuschalten. Denn möglicherweise müsste erst das getan werden. Im Freischalt-Formular kam dann nach Eingabe der Rufnummer witziger Weise die Bemerkung in roter Schrift, dass ein Problem aufgetreten wäre. Ich soll mich an die Kundenhotline wenden (Sonderrufnummer 14 Cent/Minute). Ich entschied mich dazu, erst einmal das Kontaktformular auszufüllen und schilderte den Fall so genau wie möglich. Zu späterer Abendstunde versuchte ich es erneut mit dem Freischalten am Handy. Nun kam auf einmal die Meldung "SIM-Karte abgewiesen".

Schon tagsüber hatte ich mich mit Tchibo telefonisch in Verbindung gesetzt, weil es nicht funktionierte. Hier erfuhr ich dann von der Tchibo-Hotline, dass die SIM-Karte schon seit 2010 freigeschaltet wäre. Aber eine Störung war bei den Herrschaften nicht bekannt. Das war dann schon sehr seltsam. Das Unverschämte an dem Telefonat war ja, dass mich die erste Dame schon detailliert erklären ließ, was genau mein Problem ist. Dies alleine dauerte schon etwa 20 Minuten. Erst dann hatte ich von ihr erfahren, dass sie nur an der Zentrale ist, sie mich jetzt aber weiter zur Kundenbetreuung verbindet. Wozu habe ich dieser Dame alles detailliert erklärt, frage ich mich? Sie hätte doch von Anfang an gleich sagen können, dass sie mich weiter verbinden muss. Ich war schon etwas säuerlich. Und von da ab wurde es richtig interessant. Übrigens, ich bekam natürlich keinen Hinweis von der Dame, dass das Gespräch zu einer Sonderrufnummer führt. Wie oben schon erwähnt, konnte die Hotline keine Störung erkennen.
Der Herr war also schon recht ratlos und konnte mir nicht weiterhelfen. Und das nennt sich dann Kundenbetreuung, die ich recht teuer bezahlen darf.

Ich rief auch noch bei O direkt an, denn ich erhoffte mir von dort eine Erklärung zu erhalten und ließ mich dann direkt zum Beschwerdemanagement verbinden. Dort war man sehr bestürzt darüber, aber man konnte mir nicht weiterhelfen. O hat keinerlei Daten über diese SIM-Karte, da sie von Tchibo gekauft wurde.

Ich rief dann auch bei Tchibo direkt an, und verlangte auch dort sofort das Beschwerdemanagement.
Auch dort war man sehr bestürzt über diese Angelegenheit. Die Dame meinte dann, dass sie sich sofort mit der entsprechenden Abteilung in Verbindung setzen würde und ich dann schnellstmöglich zurückgerufen werde. Auf diesen Anruf warte ich vergeblich.

Bei O hatte ich schon Anfang Januar 2011 eine freie SIM-Karte per Telefon bestellt gehabt. Damals sagte man mir gleich, dass es etwa 2 Monate dauert, bis ich sie erhalte. Es war März 2011 und die Karte war immer noch nicht da. Darauf hin habe ich dann noch mal bei O angerufen. Man bedauerte es, dass etwas schiefgelaufen wäre und ich sollte sofort eine neu erhalten. Wieder mit etwa acht Wochen Wartezeit. Mittlerweile ist Juli 2011 und die Karte ist immer noch nicht da. Bei dem gestrigen Telefonat hatte ich diesen Fall auch geschildert und erfuhr, es wäre gar nicht möglich eine solche Karte telefonisch zu bestellen. Freikarten könnten ausnahmslos nur über das Internet bestellt werden.

Es ist eine - bitte entschuldigen Sie den Ausdruck - Schweinerei, was hier den Kunden, bzw. Anrufern vorgelogen wird. Eine Inkompetenz der obersten Güteklasse. Die Hauptsache ist, die Anrufer wählen fleißig Sonderrufnummern, damit der Umsatz stimmt.

Deshalb verehrte Leserinnen und Leser meine Empfehlung
Auch wenn es länger dauern mag, bis Sie eine Antwort erhalten. Nehmen Sie sich lieber die Zeit und kontaktieren Sie bei Unzufriedenheiten die entsprechenden Firmen per E-Mail. So können Sie den Anbietern Paroli gegen die Sonderrufnummern bieten. Und damit keiner behaupten könnte, dass Ihre E-Mail nicht angekommen ist, können Sie immer eine Bestätigung anfordern. Manche E-Mail-Programme haben eine solche Funktion. Damit haben Sie den Nachweis, dass Sie die E-Mail auch abgeschickt haben. So kenne ich das vom Thunderbird.

Liebe Grüße
Manfred Dietrich

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